Wildgarten 2024

 


Du meine Güte, es ist schon nahe Ende April und ich kam bisher nicht in den Wildgarten. Erst überschwemmt, dann gesperrt und dann weiterhin Dauerregen. Das Ganze seit Oktober in diesem Theater.
Der Frühling ist längst da.
Doch im Garten und im Moor blüht noch so gut wie nichts. Die Böden sind klitschnass und die Temperaturen im Gefrierbereich.

Die Nacht war ebenfalls eine Katastrophe.
Der Mond. Ein tolles Ding, aber … nunja, nicht zu ändern.

Heute dachte ich mir beim aufstehen das ich wohl nach dem Einkauf mit der Fotokiste in den Garten käme, aber kaum war der Kaffee ausgetrunken begann es wieder sich zuzuziehen und ich rechnete mit Regen.
Also liess ich die Fotokiste zuhause und rechnete damit erneut bei dieser Fahrt ein wenig nass zu werden.

So zog ich los, machte meinen Einkauf und da die Sonne schien versuchte ich dann trotzdem den Wildgarten anzufahren.
Das gestaltete sich aufgrund der seit Monaten bestehenden Strassenarbeiten erwartungsgemäß problematisch.
Mit ein wenig Umdenken und Umweg fuhr ich dann halt einen der Feldwegen.
Das macht mit den Bikes absolut null Freude, aber als Ganzjahresbiker ist auch das für mich keine wirkliche Herausforderung.

Während der Fahrt schien die Sonne und schenkte mir ihre wohlige Wärme.
Nachdem ich am Wildgarten geparkt und meine Sachen sortiert hatte, konnte es dann endlich mal wieder dort hinein gehen.


Zwei Mädels die ihr ökologisches Jahr dort verbrachten waren dabei die unerwünschten Kräuter aus den Beeten zu graben und schauten mich etwas befremdlich an.
Man kennt sich halt (noch) nicht.
Alter Biker in Kombi, aber in der Hand eine Box mit Playmobil® ist sicherlich kein alltäglicher Anblick. Aus deren Sicht habe ich das Alter ihres Opas, wenn nicht sogar schon Uropa und sollte eigentlich längst in der Kiste liegen.
Tja, mit dem Trauma müssen die beiden nun klar kommen.

Ich legte meine Jacke, die Dose Cola (habe ich ja immer dabei), sowie Kippen und Ascher zu der Box auf die Bank.
Vor mir das Storchennest in Sichtweite und ausser uns dreien ist niemand anwesend. Alles gut.

Ich schaute mich um, lobte die beiden für ihre Arbeit und nahm den Garten in mich auf. Ausser den Moosen und Flechten (die ich ja liebe) ist eigentlich so gut wie gar nichts derzeit zu bestaunen und selbst diese sind kaum im Wachstum.
Es ist einfach zu nass und kalt. Also nicht einmal für die Pilze ein brauchbares Wetter.

Kräuter und Blumen warten ab bis der Boden wenigstens ein bisschen trockener ist und die Temperaturen nebst Sonne konstanter den Frühling darstellen.
Aktuell haben wir in der Nacht Minusgrade und in der Regel wird auch am Tage kaum die zehn Grad Marke geknackt.
Die Sonne gibt zwar schon enorme Wärme ab, aber das hilft halt nichts wenn sie laufend von nassen Wolken verdeckt wird, heute jedoch nicht.
Sie brannte mir auf die Thermowäsche. Wunderbar.

Mit dem Handy sind mir die Wunschbilder zwar verwehrt, aber immerhin ein bisschen bekomme ich von der Umgebung archiviert.


Die Überschwemmungen haben wirklich viel zerstört und es wird wohl noch das ganze Jahr dauern bis alles wieder halbwegs in Ordnung ist.
Eine Sisyphusarbeit für den Naturschutzring. Man kann nur hoffen das nicht schon bald das nächste Hochwasser kommt.

Nun. Hier und Jetzt möchte ich meinen Fotografen, Mauli und die Umweltschützerin in diesem Garten der Ruhe fotografieren.
Der alte Mann, kniend auf dem Boden und mit Playmo spielend bringt mir einige interessierte Seitenblicke der beiden Mädels im Freiwilligendienst ein.
Ich beneide sie nicht um diese Arbeit, halte mich aber auch etwas entfernt davon auf um deren Arbeit nicht noch zu erschweren.
Der Fotograf erklomm während dessen die Hügel und machte hier und dort ein paar Bilder.

Währenddessen war die Umweltschützerin bereits fleissig und half dabei den Garten von Unrat zu befreien.
Viel war es gottseidank noch nicht, da das schlechte Wetter auch die Touris fern hält. Insbesondere aber die Egoisten von diesem wundervollen Ort.

Der Fotograf kümmerte sich nur darum ein paar interessante Bilder einzufangen und erklomm dafür auch ungeahnte Höhen.

Am Himmel überflogen uns die unterschiedlichsten Vögel, die scheinbar trotz alledem ausreichend Nahrung finden. Oder vielleicht auch gerade weil alles überschwemmt wurde. Ich weiß es nicht.

Soviel Kraxelei für eine einzige kleine weisse Blüte, die man dann nicht mal richtig aufs Bild bekommt …

Anstrengend.
Da muss man erstmal schauen ob die Bank nochwas taugt.

Weitere Helfer im Garten warten auf die Abendstunden und angenehmeres Wetter um eine Grossfamilie zu gründen.

Genügend Futter liegt trotz der unermüdlichen Arbeit der Umweltschützerin und dem Naturschutzring überall herum.
Bei der Kälte kann das warten.

Unterhalb des Storchennest, machen sich lauthals zwei Fasane bemerkbar.

Herrje, wie sehr habe ich das die letzten Monate vermisst.

Beim Storchenpaar ist auch mindestens einmal Nachwuchs vorhanden.
Schade das ich die Fotokiste diesesmal nicht dabei habe.

Für heute darf es bei diesem Kurzausflug bleiben.
Einfach mal schauen was sich getan hat. Einfach mal wieder Ruhe und etwas Schönes erleben.

Lasst es euch so gut gehen wie es möglich ist.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Manchmal muß es zu Fuß sein

Wir sind dann mal auf Kurztrip

Von der Vorwerk VKM5 zur Bosch MUM4501