Es wintert noch
Allerdings zeichnet sich optisch und akustisch ein Ende dieser Zeit ab.
Nach
dem Kaffee schlüpfte ich in die Jeans, zog Hoodie und Schal an und ging
mit der Fotokiste raus in das kalte, wolkenverhangene Gegend.
Die Felder sind zwar immer noch klitschnass, aber die Pegel sind um mindestens 30cm gesunken.
Ändert natürlich nichts am aktuellen Wetter und schon gar nichts am gefühlten Wetter.
Es hat gerade mal 8° im plus, aber die Luftfeuchte ist nach wie vor enorm hoch, sodass mir einfach dauerkalt ist.
Die Aufnahme trifft schon ziemlich genau Helligkeit und Farbspektrum um 13Uhr.
Besser
wurde es auch erst gegen 16Uhr als sich für knappe 5 Minuten die Sonne
ein Wolkenloch erwischte. Hilfreich ist das wirklich nicht um in
„Stimmung“ zu kommen.
Heute drehte ich mal eine Runde rüber zum Marissa Park der mächtig vor sich hin schimmelt mit Preisen eines Luxusressort.
Verwunderlich
ist es wohl nicht das die Stege immer noch gesperrt sind und am Strand
nichts hergerichtet wird. Wenn überhaupt wird es wohl erst zur
Saisoneröffnung im April geschehen.
Nun denn. Das ist das Problem der gierigen Immobilienanleger.
Einige der Touris werden wohl nie wieder kommen wenn man sich die Rezessionen anschaut.
Ich blieb diesesmal in der Ecke.
In der einen Stunde „frische
Luft tanken“ traf ich auf kaum 20 Personen, wobei ich der einzige war
der ohne Begleitung unterwegs war.
Was ich aufgrund der Mimik und
Gesprächsfetzen mitbekam waren alle damit beschäftigt Probleme zu
bewältigen und Lösungen zu finden.
Ein einziges Kleinkind war in der
Zeit mit dabei. Dieses nutzte die Möglichkeit sich den Spielgeräten zu
bemächtigen ohne das man jemandem die Schaufel auf den Kopf hauen
musste.
Die am Rand davon stehengebliebenen Erwachsenen (scheinbar
Vater/Mutter/Opa/Oma) trieben das Kind nach keinen 3 Minuten dennoch an
das man ja nun weiter wolle.
Wohin?
Vorallem aber, Warum?
Anstatt
den verwöhnten Arsch und die sauberen Schuhe mal mit in den Sand zu
vergraben und dem Kindi eine tolle Zeit zu bieten, war man nur mit sich
beschäftigt.
Sowas erlebt man leider nicht selten. Ich habe nie
verstanden das man nur des Prestige und der Konventionen wegen ein Leben
erzeugt.
Ich blieb in der Nähe sitzen, schaute auf den beinahe glatten See und beobachtete die Vögelei in der Nähe und auf Entfernung.
Abgesehen
von dahin jagenden Finken, waren hauptsächlich Möwen und Gänse in
Sicht. Ein Fischreiher landete leider hinter der nächsten Baumgrenze und
gab mir keine Zeit für ein Shooting.
Am „Hundestrand“ war natürlich nichts los.
Die Leute sind mir ihren Kötern überall, nur halt wenn möglich nicht dort.
Glück für mich da dadurch die Bank frei war und sich nur wenige Hinterlassenschaften im Sand befanden.
Sitzerei hin und her, mir war kalt.
Gut das ich an den Schal gedacht hatte, aber schlecht das ich das Handschuhe liegen liess.
Die Kamera im Daueranschlag gibt mir keine Möglichkeit die Hand in die Tasche zu stecken.
Lernen durch Schmerz.
Ich bewegte meine Prachtkörper also wieder auf den Rückweg.
Noch ein Blick auf die Kunst am Wegesrand und ich beschloss mir das Urlaubsressort mal wieder anzuschauen.
Vielleicht ist es ja doch besser geworden.
Nein war es nicht. Im Gegenteil.
Kurz bevor ich wieder mein beheiztes Nest erreichte, nahm ich noch einen Frühlingsboten „mit“.
Nun wird es Zeit für Sonne und dauerhaften 15°.
Kommt gut durch die Zeit.
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