Museum Kalkriese (fortlaufend)

 


Leider lässt es sich nicht so flüssig fortführen wie ich gehofft hatte.
Ich befinde mich im Vermieterstress was mich viel zu viel Energie kostet, dazu dann noch der seit Monaten beständige Dauerregen … das alles verzögert die anderen Planungen.
Heute habe ich „das andere“ mal beiseite geschoben um mich aufs Bike zu setzen und die Fahrt zum Museum anzutreten.

Rückblick:
Im ersten Besuch haben wir am Museum geparkt, betraten das Besucherzentrum und begaben uns auf das Gelände.

Spoiler:
Heute kommen wir auch kaum weiter

Und nun nehme ich euch mit.
An diesem wunderbaren Sonnentag auf einen Freitag und ausserhalb der Ferien habe ich mit mässigem Besucherverkehr gerechnet (schliesslich gibt es Menschen in diesem Land die arbeiten und/oder zur Schule müssen).
Das es allerdings so leer ist hatte ich nicht erwartet.
Ausser mir waren in den drei Stunden Aufenthalt lediglich vier Paare und eine weitere Einzelperson im Gelände bzw. im Museum als Besucher zugegen.
Zwei Schulklassen sagten ihren Besuch kurzfristig ab. Es lebe der Streik. In diesem Fall war es wohl unklar ob die gebuchten Busse fahren würden.
Traurig. Zumal es ein wirklich genialer Sonnentag war.

Nachdem ich mich aus der Kombi in die Jeans umgekleidet hatte, schaute ich mich nochmal im Besucherzentrum um.



Das Merchandising bietet für jede Altersklasse etwas. Von günstig bis teuer, für Kinder und Erwachsene.
Ich nahm mir die zwei weiteren Pakete Playmobil (6491 „Tribun“ & 6590 „3 Gladiatoren“) mit und liess mir noch meine spezielle Besucherkarte aushändigen die mich berechtigt für dieses Forum die Fotoausrüstung einzusetzen.


Nun aber ab mit uns nach draussen. Die Sonne scheint und keine Kids weit und breit, sodass wir diesesmal den Spielplatz und den „Pausenplatz“ in Gänze betrachten können.


Am Ende der Tischreihe befindet sich der Ein-/Ausgang. Eine Klingel für Rollstuhlfahrer ist vorhanden.

Museum und Park Kalkriese wurden nach den Kriterien der bundesweiten Kennzeichnung »Reisen für Alle« zertifiziert. Wir sind berechtigt, die Auszeichnung „Barrierefreiheit geprüft – barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer“ zu führen.
Quelle: https://www.kalkriese-varusschlacht.de/ … iheit.html

Gegenüber liegt das Gasthaus mit vorgelagerter Sonnenterrasse. Erneut der Hinweis auf die Öffnungszeiten zu achten. Aktuell nur am Wochenende.
Vielleicht nicht uninteressant ist auch das Tagungszentrum Kalkriese. Mir würde da adhoc etwas zu einfallen.

Wie schrieb ich beim letzten Mal … wir gehen mal links ums Haus zum Turm in dem sich auch das Museum befindet.
So tat ich es denn auch und stiess auf einen Trupp Vermessungstechniker.
Es gibt Veränderungen in Kalkriese. Mehr erfuhr ich dazu nicht, aber da man auf das „Osterleuchten“ (eine Show aus Feuer, Licht, Laser und Pyrotechnik) in diesem Jahr verzichtet um etwas Neues zu präsentieren darf man gespannt sein.

Die „Römer- und Germanentage“ finden dieses Jahr ebenfalls nicht statt. Das ist aber im Zeitrahmen da dass Spektakel in der Regel im zweijahres Rythmus stattfindet.
Corona hatte da leider die Pläne in den vergangenen Jahren etwas durcheinander gebracht.
Für vorraussichtlich Mai 2025 könnt ihr das also mal im Hinterkopf behalten und vielleicht vorplanen.
Ich will versuchen es dann ebenfalls zu begleiten um hier zu berichten und natürlich gebe ich den Termin bekannt.

Auf dem Weg zum Museums-Turm befindet sich rechtsseitig eine 3D-Darstellung des Geländes für Sehbehinderte als Tastmodell mit erfühlbarer Braille-Beschriftung.

Blinde Menschen lesen mit den Händen, genauer gesagt mit den Zeigefingern. Dazu entwickelte der Franzose Louis Braille 1825 ein Alphabet aus Punkten. Ein Buchstabe setzt sich dabei aus maximal 6 Punkten zusammen, die in drei Zeilen zu je zwei Punkten angeordnet werden.
Quelle: https://www.bsvw.org/wie-lesen-blinde-menschen.html

Für mich als Sehender immer noch ein Unikum. Was mich wieder daran erinnert wieviel Glück ich in diesem Leben habe.

Direkt anschliessend zum „Tastmodell“ blicken wir auf die Aktion „Feldzeichen zu Friedenszeichen“.
Vielleicht sind sie euch schon mal woanders begegnet?




























 

Für mich ist nach wie vor ein toller Anblick weil es das Grosse/Ganze doch so einfach lösen würde.
Alle auf Augenhöhe miteinander, alle haben ihren Raum und unterscheiden sich doch nur durch ihre Bemalung. Farbe ist doch nichts schlechtes, oder?

Unterhalb der „Friedeszeichen“ gibt es erneut einen visuellen Plan der Parkanlage.
Nun müsste mein Weg mich eigentlich zum Turm weiter führen. Die Vermessungsingenieure wären dadurch nicht gestört worden, aber das hiesse für mich raus aus der Sonne zu müssen.
Sorry, jetzt nicht!

Somit ging ich zurück zu den Wiesen.
Mein Tribun fand das ebenfalls die weitaus bessere Idee.

Zumal am Wegesrand eine Germanenbehausung steht zu der ich gerne mehr Infos eingeholt hätte.

Es handelt sich um eine einfache Konstruktion die wahrscheinlich während der Reisen als Schutzunterkunft gediehnt hat um Verpflegung und/oder begleitendes Vieh vor den Witterungen zu schützen.
Genaueres dazu muß ich noch erfragen.
Vorweg kann ich aber schonmal sagen das als Projekt begonnen hatte und leider bisher nicht weiter geführt wurde.
Sobald mir mehr Infos vorliegen werde ich es nachreichen.

Der Tribun verspürte jedenfalls keine Eroberungsinteressen bei dieser offensichtlich verlassenen Behausung und somit machten wir uns wieder auf den Weg um über die Landschaft zu schauen.



Nach dem langen Marsch durch das Gelände wurde es denn auch mal Zeit für eine Pause.
Da ich den Offizier seiner Truppen entzogen hatte, teilte ich natürlich meine Speisen mit ihm.
(„Für die anderen Römer bräuchte ich wohl mal solche „Marschbündel“)


Nachdem wir eine gute halbe Stunde das Gelände beobachtet hatten und keine Feindesbewegung wahrnahmen, räumten wir wieder das Feld und machten uns erneut auf den beschwerlichen Weg zurück.


Am Hauptweg (zum Turm) wieder angekommen, wies der Tribun seine Leute an das Lager nicht zu verlassen bevor er von einer weiteren Mission zurück kehre.


So machten wir uns wieder auf den Weg.
Und diesesmal betreten wir das Museum welches im Turm auf der ersten Etage über die Treppe oder für die gehbehinderten auch mit dem Aufzug zu erreichen ist.

Ein kurzes Zwischenspiel gab es dann doch mit der dortigen Aufsicht.
„Ihre Tasche müssen sie in den Schliessfächern unterbringen.“
„Nein, ich habe einen „Darf-Schein.“
„Nur das sie damit nicht gegen die Auslagen rempeln.“
„Ja, ich weiß und bewege mich immer vorsichtig.“
„Wir sind halt angehalten darauf hinzuweisen.“
„Ja, alles gut, aber wie gesagt habe ich hier meine Erlaubnis-“ *Nochmal die Karte zeig
Dann war alles fein.

Im Preis inbegriffen findet ihr dort im Vorraum des Museums zwei Vorführräume mit unterschiedlichen Filmen in Dauerschleife, die ihr euch ganz entspannt anschauen könnt.
Die weiteren Schliessfächer befinden sich auf der selben Ebene. 1€ oder 2€ dafür bitte nicht vergessen.

Und dann treten wir ein, in die Welt vor 2000 Jahren. Das Leben, die schwierige Umgebung des Teutoburger Wald und die Sumpflandschaft die den Römern grosse Probleme bereitet haben.
Der Blick fällt dabei sofort auf die übergrosse Nachbildung der gefundenen Reitermaske, links und rechts visuell und interaktiv begleitet vom dichten Wald in dem mal ein Germane, mal ein Tier für einen kurzen Augenblick sichtbar wird und welches mit Ton untermalt ist.
Nehmt euch ruhig die Zeit es auf euch wirken zu lassen.
Das gilt eigentlich für alles im Museum.

Ich bin da nicht böse drum und finde es gut das man so gewissenhaft versucht Schäden zu vermeiden.
Und dann kommt so einer wie ich und bringt Chaos in die Ordnung.
Mit Sicherheit findet diese Diskussion auch beim nächsten Besuch wieder statt. Da muß ich durch, aber mit der Zeit wird man sich schon an mich gewöhnen.

Der weisse Streifen ist kein Kamerafehler oder gar eine Beschädigung an der Wand.
Hier baute sich gerade das aktuelle Bild neu auf und weil ich „nur“ ein Foto machte ist es halt sichtbar geworden.

Sobald wir an der Maske vorbei sind betreten wir den ersten Bereich, der uns eine Übersichtskarte des (unglaublich grossen) römischen Reiches zeigt und uns das Leben der Germanen und Römer näher bringt.
Wie ich bereits erwähnte ist es ein interaktives Museum.
Auf den drei vor uns stehenden Tischen darf, um weitere Informationen zu erhalten gedreht, aufgeklappt oder geöffnet werden.
Leider kann ich dazu die Gesamtansicht des Raumes nicht zeigen weil das Foto maximal überbelichtet wurde (ich habs vergeigt).
Am ersten Tisch erfahren wir jedoch einiges an Wahrheiten und zu dem Römer Tacticus der voller Vorurteile über die Germanen war.
Weiter geht es mit der Vorstellung des ersten Tisch im ersten Raum.



Schaut es euch an das römische Reich. So grössenwahnsinnig wie alle darauf folgenden.
(Rot = römisches Gebiet)


Natürlich lassen sich solche Gebiete besetzen, aber mehr auch nicht.
Mal abgesehen davon das solche Grössen nicht einmal mit Gewalt unter Kontrolle zu halten sind, ist das Hauptproblem damals wie heute das sie sich nicht versorgen lassen.
Somit sind wir in den letzten 2000 Jahren also offenbar keinen Schritt weiter gekommen im Denken und Handeln.

Doch was dachte dieser Tacticus eigentlich?
Das erfahren wir wenn wir die Infotafeln entsprechend drehen.

Dem Tributen wurde ganz schwindelig von der Dreherei.


Natürlich erfährt man auch mehr zu den Frauen und Kindern, sowie der Gesellschaftsordnung die in den beiden Plexiglasbehältern dargestellt wird.
Auf der anderen Seite erfahren wir dann mehr zu den Römern. Sehr zum Verdruss des Tributes.

Ich hoffe ich überspitze das hier nicht.
Bei den Bildern und Infos reduziere ich schon enorm.

Wir sind noch im ersten Raum, am ersten Tisch.
Von den Germanen sind wir nun zu den Römern „gewechselt“ die die andere Seite des Tisches belegen und einen Tribut dabei haben dem mittlerweile übel von der Karusselfahrt ist.

Interessant ist es schon. So erfahren Kinder wie Erwachsene mehr über das Leben und Denken der beiden Germanen und Römer.
Sozusagen als Einstimmung auf das Folgende und um dieses in Kontext bringen zu können.

An diesem Tisch sind die Informationen erdrehbar, am nächsten sind es Schubladen.
An den Wänden gibt es weitere Informationen.

Man kann die Tische auch nur so betrachten und ist schon von der Präsentation begeistert, wird aber wohl das eine oder andere gar nicht verstehen.
Für uns „Playmolisten“ sehe ich da auch viele Rollenspiele für uns selbst zur Darstellung, aber auch um den Kids Wissen spielerisch zu vermitteln.
„Wo bekommt eigentlich die Römerin ihr Brot her und ist der Handel sicher?“ etcetera.
Ihr wisst wovon ich spreche und könnt meine Gedanken nachvollziehen.
Hiermit verlasse ich auch den ersten Tisch von dreien.

Am dritten Tisch werden wir noch mehr zu Bekleidung erfahren haben um die Präsentation in Einklang setzen zu können.


Ich hoffe das es euch bisher gefällt und ihr mehr erfahren möchtet, denn es wird noch viele Besuche und Fotos geben (müssen) bevor die Vorstellung des Museums (vorerst) beendet wird.

Bis bald wieder.

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