Gestaltung – Laterne Öllampe V2

Bei der Beleuchtung in ToDDs Ruderboot stellte sich für ein paar Mitlesende die Frage wie ich das umgesetzt habe.
Da sowieso eine verbesserte Version gebaut werden sollte, bietet es sich an hier ein so genanntes „Making Of“ zu erstellen.
Die Arbeit wurde am 30.12.2023 begonnen und am 2024 fertig gestellt.
Der lange Zeitraum kam zustande da ich auf Warenlieferung aus Asien warten musste.

ACHTUNG:
Das hier ist meine persönliche, nicht professionelle Arbeitsweise und mein persönliches Risiko.
Dieses ist keine Nachbauanleitung.
Hier fliessen Ströme die sowohl Lebensbedrohlich, als auch brandgefährlich werden können
.

Die hier vorgestellte Arbeitsweise stellt lediglich meinen Eintrag ins Tagebuch dar, an dem ich euch teilhaben lasse.

Da alles frei nutzbar bleiben soll war eine statische Verbindung zur Spannungsversorgung für den Spielbetrieb nicht in meinem Interesse.
Dennoch hatte ich mir im Vorfeld darüber Gedanken gemacht.

Alternativen:
Es wäre möglich gewesen das Ruderboot am Steg mit Strom zu versorgen. Dafür würde ich einen Magnetkoppler einsetzen und die Spannung über den Arduino der Leuchtfeuerfestung führen.
Oder der Wurfanker würde mit zwei Kontakte versehen sodass dieser an seinem festen Platz seine Spannung erhalten und die Öllampe erhellen könnte.
Durch die direkte Verbindung am Mikroprozessor liesse sich das Licht in Helligkeit und mit Effekt programmieren und darstellen.
Der Nachteil, das es dann aber nicht mehr mit Funktion frei bespielbar wäre liess mich davon Abstand nehmen.

Somit bekam das Ruderboot eine kleine Truhe mit an Bord, damit EIN/AUS geschaltet werden kann.

Anmerkung:
Die Lackierung des Bootes schaut beabsichtigt so unsauber aus.

Der Hintergrund liegt in der Geschichte der Piraten die versuchen ihren Alltag mit dem zu gestalten was sie vorfinden oder sich aus früheren Beutezügen angesammelt hat, ohne weiterhin auf Raubzüge fahren zu müssen.
Auf ihrer Insel sind die Ressourcen äusserst begrenzt.

Die Truhe ist nur der Optik wegen eingesetzt und befindet sich noch in der Bauphase.

Die Batterie wird unter der Sitzbank ihren Platz finden.
Statt der Truhe liesse sich auch direkt in die Sitzbank ein Hub-/Kipp- oder Federschalter einsetzen.

Ein Erstversuch mit einem Kippschalter seitlich an der Truhe war für mich in der Version Null nicht zufriedenstellend.
Ein Kurzhubschalter wie Playmobil® es einsetzt war mir zu offensichtlich und nicht wasserdicht genug. Letzteres liesse sich zwar mit einer Gummiabdeckung verbessern, aber da die Truhe ansich nicht dicht ist war mir die Gefahr eines Kurzschluss bei Wassereinbruch an den Polen des Schalters zu hoch.
Somit entschied ich mich für einen Magnetschalter aus meinem Elektronikbestand der sich in diesem Fall mit Ratti schalten lässt.

Aufbau und Schaltungsprinzip eines sogenannten Reed-Kontakt/Reed-Schalter ist verständlich auf Wikipedia® von Dritten hinterlegt.
Bitte beachtet das die Teile nicht nur filigran, sondern auch sehr anfällig auf harte Stösse sind. Fällt so ein Kontakt vom Tisch ist er meistens auch schon zerstört.
Die von mir verwendeten haben einen Kunststoffmantel um das Glas, bleiben aber dennoch weiterhin anfällig und sind somit für den „kindlich unbedarften Spieltrieb“ eher nicht geeignet.

Nachdem das Boot meine persönliche Lackierung und einen Schutzlack erhielt (beides umweltfreundlich) musste die Truhe vorbereitet werden.
Allerdings habe ich mit der Acrylfarbe noch das Problem das sie keine extrem feste Verbindung mit dem Plastik eingeht und sich beim einpressen „wegdrückt“.
Darüber werde ich mir zukünftig weitere Gedanken machen müssen und mich auch mit dem Thema Airbrush beschäftigen.


Die Kontaktfläche hat je 5mm (wie der Rundmagnet). Der verwendete Magnetschalter (Reed-Kontakt) hat eine Länge von 14mm und passt damit zum Handgriff, der allerdings weg muß damit das Bauteil geschaltet werden kann.

(Magnetschalter mit aufliegendem Magnet)

Vorweg sei erwähnt das die Truhe nach dem Umbau nur noch inklusive Batteriehalter und Laterne zu entfernen ist.

Es startet also mit dem entfernen des Truhengriffs.
Meine Grobmotorik, die schlechten Augen eines 60plus jährigen und das nicht vorhanden sein von noch besserem Werkzeug und dem fehlendem Wissen einer besseren Verwendung des vorhandenen, möge man mir verzeihen.
Wie immer gilt „Alles zu seiner Zeit und entsprechend meiner mageren Finanzen“. Zumindest aber bin ich lernfähig und habe gegen konstruktive Kritik nichts einzuwenden. Ob eine andere Herangehensweise etwas für mich ist oder nicht, möge man mir freistellen.


Nicht zu übersehen ist der Arbeitsfehler von mir.
Zunächst mal einen Grundanstrich durchzuführen war vollkommen überflüssig. Es muß sowieso noch angepasst und verspachtelt werden.

Weiter ging es mit dem einsetzen des Schalters.


Zur Fixierung wurde Sekundenkleber eingesetzt, bei dem aus der Billigtube natürlich erst einmal gar nichts und dann ein Sturzbach lief.
Ich habe den Überschuss mit einem Wattestäbchen aufgesaugt und danach angedrückt damit es sich verbinden kann.
Nachfolgend fülle ich die Lücken mit Holzleim und einem Zahnstocher.

Der Leim trocknet transparent und lässt sich lackieren.

Für Scale-ModellbauerInnen wäre meine grobe Arbeitsweise wohl leider ungeeignet, aber es macht mir dennoch sehr viel Spaß.

Nun wird für die Spannungsversorgung und die Laternenkabel ein Zugang benötigt.
Im Erstversuch hatte ich mich für den Standort der Truhe hinter der Laterne entschlossen. Das war zwar nicht falsch, weil man dadurch die Laternenkabel direkt verdeckt hat, aber auch nicht richtig weil es den vorhandenen Platz weiter einschränkte.
Desweiteren führte ich alle Kabel durch vier eigene Bohrlöcher.
Kann man so machen, war aber unschön.


Anmerkung:
Das schwache Licht kam durch eine gestörte Verbindung zur Knopfzelle zustande und wird in Version 2 (also dieser) verbessert.

Ich entschied mich nun in der zweiten Version dazu einen 5mm grossen Eingang seitlich zu bohren der alle Kabel durchlässt.
Die Kabel werden mit einem Schrumpfschlauch ummantelt.


Als Nächstes habe ich die Laterne bearbeitet, wofür ich zunächst zwei Löcher in die Rückseite bohre um die Kabel der LED rauszuführen.
Ich verwende eine SMD-LED in der Größe 603. Fertig verdrahtet in Tropfenform um sie universell einsetzen zu können.

Im Gegensatz zu Version Eins wird diese mit Sekundenkleber fest an die Rückwand der Laterne angebracht.
Wie man sieht ist die Bohrspitze mit 0,5mm nichts für hektisches Arbeiten.
Also ruhig atmen und sich dann langsam eindrehen. Dabei ziehe ich das abgetragene Material ab und zu wieder heraus, reinige den Bohrkopf und setze dann neu an.
„Abgetragenes Material? Playmobil? Von was hier die Rede?“

Nun, die nachfolgenden Bilder geben gerne Auskunft.
Alles nur eine Frage der Perspektive.



Bevor nun die Miniaturled verbaut und eingeklebt wird, kommt sie auf meinen Prüfstand, an dem ich zusätzlich einen Reedschalter eingesetzt habe um den Versuchsaufbau 1:1 einsetzen zu können.
Aufgrund der Spannung von 3,3V braucht ich bei der verwendeten keinen Widerstand. Ab 3,5V ist dieser allerdings zwingend nötig.


Sobald Ratti auf dem Schalter sitzt ist das Licht aus. Alles Bestens und bereit für den weiteren Einbau.

Mit einem Zahnstocher nahm ich den Kleber auf und presste dann die LED an.


Sitzt und wackelt garantiert nicht mehr.
Noch ein Nachtest …

… alles so wie geplant und kann verbaut werden nachdem sie noch einen viertel Tropfen UV-Farbe bekam.


Der „Docht“ leuchtet nach und im UV-Licht auf.

Wo ich jetzt die Arbeit sehe stelle ich fest das auch noch eine zweite LED Platz finden würde. Wäre sicherlich spannend dort noch eine UV-LED einzubauen, aber leider finde ich in dieser speziellen Bauform keine bei meinen Elektronikhändlern.
Bei bis zu maximal 5mm Platz lässt sich vielleicht eine andere Bauform einsetzen.


Hier ist das nachleuchten nach der künstlichen UV-Bestrahlung.
Die schlechte Aufnahme ist meinem Smartphone zu verdanken.
Es ist ein minimaler und sehr kurzer Effekt.

Leider sind die Batteriehalter und weitere Bestellungen noch auf dem Weg aus Asien.
Nun heisst es Geduld beweisen damit es weiter gehen kann.

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